Atemlos
Unbarmherzig
sticht die Sonne vom benebelten Himmel
die Luft über den Straßen flirrt vor Hitze
die den Atem lähmt
Asphalt schmilzt, klebt an den Schuhen
Kein Windhauch regt sich
Menschen bewegen sich in Zeitlupe,
alle verlieren Flüssigkeit, manche die Besinnung
Blut stockt in den Adern
Rettungswagen sammeln kollabierte Kreisläufe ein
und im Schatten drängen sich die gaffenden Massen
Die milchigen Schleier sind zu dunkelgrauen Wolken geworden
Unaufhaltsam nähern sich tiefschwarze Fronten
schwefelgelbes Zwielicht wirft unheimliche Schatten
Schwüle dämpft den Puls der Stadt
und die Vögel sind verstummt
Jäh kommt heißer Wind auf,
wirbelt Staub und trockene Blätter durch die Straßen,
Dämmerung senkt sich über die Stadt
Spannungsgeladene Stille –
die Zeiger der Bahnhofsuhr geraten ins Stocken
dann bleibt die Zeit endgültig stehen
Die Stadt hält den Atem an,
ihre Häuser ducken sich
und es riecht nach Angst
Ein greller Blitz zerfetzt den schwarzen Himmel
der Knall ist ohrenbetäubend
von allen Seiten steht die Stadt unter Beschuss
weiße Mündungsfeuer erhellen für Sekundenbruchteile
bleiche Gesichter
Eisgranaten schlagen ein
infernalischer Kanonendonner lässt Wände wackeln
Blitze enthaupten Bäume
und der Sturm deckt Dächer ab
während Wolkenbrüche Keller fluten
heiße und kalte Fronten ringen stundenlang
erbittert miteinander
um das Niemandsland
bis sie sich nach und nach einigen,
den Rückzug antreten,
und die Nacht den Frieden besiegelt.
Ich atme auf.
Noch mehr Gewalt braucht niemand
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