Mittwoch, 8. September 2010

Dirk Köster: Tänze auf Vulkanen (u.a.)


Wir leben in harten, ja panischen Zeiten.
Ereignisse, die sich rapide verketten,
verursachen Not und gewaltige Pleiten,
bloß: Wetten, dass Banken und Börsen drauf wetten?

Dann sucht man nach Erden, die seltener werden,
braucht Kohle, auch Öl von brutalen Despoten.
Wir sitzen auf Bomben, die jeden gefährden.
Die strahlende Gegenwart zählt ihre Toten.

Zum Selbstmord entschlossene, schlichte Gemüter
und böse Fanatiker lassen es krachen.
Ein Laden ist weg, doch nun lagern noch Hüter.
Die Freiheit geht ein, wenn wir alles bewachen.

Diverse Politiker gleichen Kopien,
verstrickt zwischen Lügen und zahlreichen Zwängen.
Die Ärmsten verenden und können nicht fliehen.
Ihr Elend rangiert auf den hinteren Rängen.



es sind die menschen

es sind die menschen
die sich nach liebe sehnen
nach geborgenheit und mitgefühl
die sicher und sorgenfrei leben möchten
in einer freien und friedlichen welt
in einklang mit sich selbst und der natur
heute genauso wie in der zukunft
es sind die menschen
die ihre zeit in ruhe genießen wollen
ohne dabei gestört zu werden
von irgendwelchen streithähnen
gegen die sich zur wehr setzen
notfalls anwälte einschalten
oder die fäuste sprechen lassen
es sind die menschen



Feldverweis

(13. Teil meines Sonettkranzes „Standortbestimmung“)

Die Welt pulsiert, wir treten auf der Stelle.
Der Fortschritt ist ein zweischneidiges Schwert.
Was manchen nützt, bleibt anderen verwehrt.
So gibt es regelmäßig aktuelle

Konflikte wegen Geld und Öl und Glauben.
Das Pulverfass steht mächtig unter Dampf.
Bei Unterjochung wie gerechtem Kampf
verdrängen dunkle Falken weiße Tauben.

Wir hatten ehedem brutal gespürt,
wie Heil und Hitler auseinander klaffen,
dass Krieg in üble Katastrophen führt.

Doch auch noch heutzutage setzt man stur
darauf, dass deutsche Waffen Frieden schaffen,
und unerbittlich tickt die große Uhr.



(21,0 P.)

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