Vergossene Tränen, verloren,
versickert in der Vergangenheit
wie früher Schnee
Kein Grab, kein Stein,
nur die Erinnerung,
ausgelöscht die Namen,
unvergessen das Leid
Die Birken im Wäldchen
verschlucken sich an dem Licht,
nur die Blätter verdecken die Sonne
mit traurigen Augen
Angst verbreitet sich stumm,
der Abgrund liegt endlos
am Rand der Grube,
nur stumpfe Augen,
nur lautlos die Münder
Die Schüsse verklingen im Tag,
erbarmungslos,
das höhnische Gelächter
aus Uniformen ohne Gesicht.
Kein Vogelgesang mehr,
kein Rauschen im Wald
Doch die Erinnerung schläft nicht,
jetzt, in friedlichen Zeiten,
ermahnt und die Geschichte,
zum Verzeihen ohne Verdrängen
Frieden in uns
Wir brauchen Frieden,
Erinnerung und Erkenntnis,
unbeugsam.
Gedanken, die sich nicht verdrängen lassen,
die stets neu erscheinen,
langlebig,
die uns einkreisen, uns heimsuchen,
uns Hoffnung schenken,
die unsere Suche vereinen,
nach Frieden.
Sehnsucht, die alles andere ausschließt,
Angst, die uns lähmt,
Hass, der die Seele zermürbt,
stört diesen Frieden,
vergiftet unsere Gedanken
an eine bessere Zukunft.
Der Frieden in uns ist die Liebe,
offen, ohne Vorurteile, endlos
und täglich neu.
Friedliche Zeiten
Ich betrachte die Steine am Wegesrand.
Friedlich liegt über mir wolkenleicht
Tagesschimmer.
Wegweisend das Rauschen der Bäume
im stillen Wald.
Einsame Ruhe, durchzogen mit Vogelstimmen.
Leises Gezwitscher im Blattgrün,
sanftes Murmeln des nahen Baches,
auf dem gefallene Blätter
tanzen
zu unhörbaren Melodien.
Der Tag ruht in sich selbst,
wie eingebettet im silbrigem Schnee
vereinzelter Wolken,
leuchtend im azurenen Himmel.
Tag um Tag reiht sich in mir
wie aufgezogene Perlen,
zeigen mir wissend den Weg,
wo Frieden herrscht,
ohne Furcht vor
düsteren Zeiten,
ziehen leise Vögel ihre Kreise
jetzt einsam im Abendlicht.
Text aus dem Schreibwettbewerb Friedenslesung 2011 des Kulturring in Berlin e.V.
Herr Andre Steinbach Zittau
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