Freitag, 12. August 2011

Evmarie Frenzel-Bungert: Frieden ist mehr ...

Frieden ist mehr…I

Bethlehem
Flimmerndes Licht,
Urlaubsland –
in der Ferne die Berge,
irgendwo Strand.

Wehmut statt Mut -
schwere Gedanken
lasten auf ihm.
Hoffnung auf Heimat…

Die Mauer, die Zäune –
das ganze Land
zerstückelt seit Jahren,
kein Weg mehr gerade…

Seit Jahren schon warten sie
alle vergeblich, dass Mauern
und Stacheldrahtzäune verschwinden,
dass Vertrauen wächst,
wo Misstrauen herrscht.

Er hebt den Kopf und schaut
in die Ferne – dort kommen sie schon,
und er wird sie führen,
durch diese Stadt, die er liebt,
Kontrollen und Sperren
hinter sich lassend.

Er steigt in den Bus, ein andrer
verlässt ihn – das ist hier die Regel.
Deutsch spricht er gut, und so
hören die Reisenden
seine Version
dieses alten Konflikts.

Er glaubt fest daran, dass nur
eines noch hilft: „Betet für uns!“

Frieden? Ein Traum –
doch Hoffnung bleibt immer.



Frieden ist mehr …II

Deutschland, auch du
Natoeinsatz und
Kampfbereitschaft
Truppenverstärkung,
Panzer und Waffen…

Tiefflieger
sichern den Frieden,
nicht nur Soldaten
sterben dabei.

Politiker treffen
Entscheidungen,
glauben, das Recht sei
auf ihrer Seite.

Trauernde Mütter
verwinden nie
den Verlust
eines Sohnes.




Frieden ist mehr… III

Angst
Er herrscht
sie an, sie soll
den Koffer öffnen.
Sie fühlt sich schlecht.

Nichts ist darin,
was er vermutet,
doch tut er so,
als sei es so.

Muss sie sich so
behandeln lassen?
Ist dieses Machtgehabe
nicht schon Terror?

Ist dieser Mensch
so voller Angst,
dass er vergisst,
ein Mensch zu sein?

Er herrscht
sie an, sie soll
den Koffer schließen.
Sie fühlt sich schlecht.



(20,0 P.)

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