Freitag, 3. Juni 2011

Hanna Fleiss: Himmelpfort


Stille. Stille.
Viel Grün in Luft und Luch.
Der Dampfer bläst zur
Gemütlichen Seenrundfahrt.
Wieder still. Kein Ahornblatt
Fällt ins Gras. Unvermittelt
In der Klosterruine
Singen sie gutgemeinte
Friedenschoräle.
Am Postamt das gütige
Grinsen des Weihnachtsmanns
Auf Sommerwerbetour.
Da – !
Grauses Ergrimmen
Des Himmels. Paar Tornadovögel,
Strahlgetrieben, im Tiefflug, donnern
An die Pforte des Lieben Gottes.
Meine Eingeweide, erschüttert,
Sortieren sich
Um.
Rings Leute, stolzes
Staunen, Blicke hinauf in die Höh. Dankbare
Spatzen, denen die Schnäbel
Wieder mal vaterländisch
Gestopft werden.

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