Freitag, 1. April 2011

Johann Peter: Ostern


Und als sie einander abgemurkst hatten,
die Führer der feindlichen Clans,
schrieb die Zeitung „Sie fielen
in mannhaftem Kampf.“
Und alles strömte zum letzten Geleit.
Vorm Portal des Friedhofs
stießen die Trauerzügezusammen,
Schmähworte fielen,
Fausthiebe folgten,
schon ging es auf Leben und Tod,
der Reihe nach
sanken die Kämpfer
neben
den
Särgen
dahin.
Allein die Träger standen noch aufrecht.
Die nun, zack bumm, ihre Bürde abwarfen.
Einander traktierten.
Fielen.
Mannhaft, im Kampf.
Gespenstische Ruhe umwallte die Wallstatt.
Da flogen krachend die Sargdeckel auf,
die hohen Verblichnen entstiegen derTruhe,
ein jeder der seinen,
denn der plötz
liche Ruck
hatte eine nur totenähnliche Starre gelöst.
Auf die stummen Gefolgsleute blickend (knapp)
und füllend (ausgiebig) mit mildem Frühlingsodem die Lungen,
schritt einer dem andern entgegen,
ergriff dessen Hand,
schwor ewigen Frieden.
Hernach
- es waren vom Liegen auf gehobeltem Holz die Gelenke versteift -
hinkten sie heim,
der eine nach Norden, der andre nach Süd.
Und sammelten eine neue Armee.



(21,0 P. )

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